Abgehört-Xmas-Special: Kacey Musgraves, Norah Jones, Rick Wakeman, Molly Burch - SPIEGEL ONLINE
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Wie man Weihnachten mit Humor nimmt und trotzdem feierlich wird, zeigen Kacey Musgraves, Molly Burch und Norah Jones mit Puss N Boots auf gemütlichen Christmas-Alben. Plus: ein zauseliger Quotenmann.
Kacey Musgraves - "The Kacey Musgraves Christmas Show"
(MCA Nashville, seit 29. November)
Es scheint immer mehr in Mode zu kommen, dass amerikanische Country-Stars ins globale Pop-Universum wechseln, sobald sich ihnen die Chance dazu bietet. Das Paradebeispiel ist natürlich Taylor Swift, die sich von Nashville aus in die Champions-League der Musikindustrie klampfte. Passend zum Fest, hat die tatsächlich auf einer Weihnachtsbaumfarm aufgewachsene Musikerin soeben den Track "Christmas Tree Farm" in die Streaming-Dienste der Welt eingepflegt.
Mit Kacey Musgraves steht aber bereits der nächste Country-Pop-Crossover-Star bereit, der so perfekt scheint, dass einem schwindelig wird: Sie kann singen, Songs schreiben, ist schlau und witzig - und sieht auch noch fabelhaft aus. Kein Wunder also, dass die 31-jährige Texanerin in den USA Millionen Tonträger verkauft und zahlreiche Grammys oder ähnliche Auszeichnungen sammelt.

1 Sasami: Little Drummer Boy
2 Puss N Boots: Christmas All Over Again
3 James White: Christmas With Satan
4 Lucy Dacus: Last Christmas
5 Taylor Swift: Christmas Tree Farm
6 Kacey Musgraves feat. Lana Del Rey: I'll Be Home For Christmas
7 Robbie Williams: Let's Not Go Shopping
8 Sonny Boy Williamson II: Santa Claus
9 Iggy Pop: White Christmas
10 Beck: The Little Drum Machine Boy
Schon auf ihrem letzten Album "Golden Hour"" spreizte Musgraves ihren Country-Sound in alle Pop-Richtungen. Das brachte ihr ein frisches Publikum, schmerzt aber die Traditionalisten unter ihren Fans. Zum Trost veröffentlicht sie nun das bereits zweite Christmas-Album ihrer noch recht jungen Karriere. Vor drei Jahren erschien "A Very Kacey Christmas", jetzt folgt, als Soundtrack zum gleichnamigen TV-Special (Amazon Prime), die "Kacey Musgraves Christmas Show" - ein weiterer Spagat zwischen Alter Schule und Moderne.
Musgraves' inzwischen globale Pop-Ambitionen belegt allein ein Blick auf die Gästeliste, die von Camila Cabello über Troye Sivan, Zooey Deschanel und den zurzeit wohl unvermeidlichen Talk-Komiker James Corden reicht. Feine eigene Kompositionen kombiniert Musgraves mit Festtags-Dauerheulern wie "Let it Snow" oder "Rockin' Around The Christmas Tree". Wobei sie letztlich besonders glänzt, wenn sie völlig reduziert zur akustischen Gitarre mit Lana Del Rey "I'll Be Home For Christmas" trällert. Das beglückt die Gäste in wohl jeder Kneipe, ob in Nashville, London oder Berlin.
Puss N Boots - "Dear Santa"
Norah Jones scheint ein Herz für Weihnachtsmusik zu haben. Immer wieder hat die in Manhattan geborene Tochter des indischen Sitar-Großmeisters Ravi Shankar bei allerlei Gelegenheiten Festliches wie "Christmas Is Now", "It Came Upon A Midnight Clear" oder das mittlerweile in #Metoo-Verruf geratene "Baby it's Cold Outside" (mit Willie Nelson) zum Besten gegeben. Kein Wunder also, dass sie pünktlich zur Weihnachtssaison mit ihrer Hobby-Band Puss N Boots eine ganze - wenn auch knappe - Festtagsproduktion liefert.
Bei Puss N Boots amüsiert sich Superstar Jones mit ihren Kolleginnen Sasha Dobson und Catherine Popper seit inzwischen elf Jahren, wann immer sich eine Lücke in ihrem Terminplan auftut. Die ursprüngliche Idee war einst, dass Jones als Teil dieses Trios ihr Gitarrenspiel jenseits der medialen Wahrnehmung verfeinern wollte. Wer Glück hatte, konnte die Band im Großraum New York in runtergerockten Kaschemmen dabei erleben, wie sie fröhlich alte Songs aufwärmten, neue Musik ausprobierten - und bei Bedarf im fliegenden Wechsel die Instrumente tauschten. Ein Album dazu erschien vor fünf Jahren bei Jones' Stammlabel Blue Note.
Da die drei Jahr für Jahr auch spezielle "Xmas-Shows" absolvieren, überrascht "Dear Santa" nicht wirklich. Den fünf Songs ist allerdings das große Vergnügen anzuhören, das die Künstlerinnen offenbar beim Einspielen hatten. Geboten werden vier Eigenkompositionen, von denen vor allem der Gaga-Humor von "Christmas Butt" Freude bereitet. Obendrein gibt es eine amüsante Lagerfeuer-Version von "Silent Night". Am 20. Dezember spielen die drei übrigens wieder in New York City.
Rick Wakeman - "Christmas Portraits"
(Sony Classical, seit 29. November)
Mit seinem weißen Bart könnte Rick Wakeman, ausgestattet mit roter Mütze und Mantel, lässig auf Betriebsfeiern als Weihnachtsmann auftreten. Aber so dringend braucht der 70-jährige Londoner vermutlich das Geld nicht. Berühmt wurde Wakeman in den Siebzigerjahren als Keyboarder der Progrock-Gruppe Yes, zuvor war er ein begehrter Studiomusiker, der David Bowie ("Space Oddity"), Cat Stevens ("Morning Has Broken") und vielen anderen Pop-Größen zur Hand ging.
Nach seiner Zeit bei Yes nahm Wakeman über 90 meist seltsam entrückte Solo-Werke auf. Mittlerweile ist der Tausendsassa aber zur Ruhe gekommen. Vermutlich zwangsläufig. Weil er früher, so erzählt er, gerne die Puppen tanzen ließ, wie ein Weltmeister trank und rauchte, sind ganze Jahre aus seiner Erinnerung gelöscht. Drei Herzinfarkte hat er knapp überstanden. Zeit also für Mineralwasser und innere Einkehr. Und für Weihnachtsmusik.
Auf seinem neuen Feiertags-Soundtrack spielt er so introvertiert Klavier wie einer, der Gott gesehen hat und nochmal zurück durfte - ein Spektrum des Wohlklangs zwischen Kloster und Shopping-Mall-Beschallung. Allein die Auswahl der Melodien lässt den alten Connaisseur erkennen, der neben bewährten Klassikern wie "Silent Night", "The First Noel" und "We Three Kings" auch steinalte britische Folkweisen wie "In The Black Midwinter" oder "The Holy And The Ivy" aufbietet. Begleitende Konzerte hat Wakeman bereits angekündigt. Vielleicht kommt er ja tatsächlich im roten Gewand auf die Bühne.
Molly Burch - "The Molly Burch Christmas Album"
(Captured Tracks/Cargo)
Die hohe Kunst der geglückten Weihnachtsplatte besteht letztlich ja darin, zu Tode gedudelte Klassiker neu zu beleben und, im Idealfall, etwas Originelles dazu zu zaubern. Die 28-jährige Wahl-Texanerin Molly Burch bekommt beides gut hin. Dass sie bemerkenswerte eigene Songs schreibt, bewies sie in der jüngeren Vergangenheit mit ihren ersten beiden Soloalben. Nun legt sie mit ihrem ersten Christmas-Album nach.
Das Cover zeigt die Sängerin ganz in Rot inmitten von allerlei Weihnachts-Klimbim vor einem Weihnachtsbaum der eher trostlosen Gestalt. Die Katze streichelnd, lächelt sie leicht melancholisch in sich hinein, was die Stimmung dieser Liedsammlung ganz passend einfängt: irgendwo zwischen Wehmut, Witz und Wermut.
Die Auswahl der Coverversionen ist erstklassig. Sie reicht vom obskuren Sixties-Song "Snow Queen Of Texas" von The Mamas & The Papas über die Stax-Soul-Kostbarkeit "What Do The Lonely Do At Christmas?", im Original von The Emotions.
Dazu gibt es eine quirlige Interpretation von George Michaels Wham!-Vermächtnis "Last Christmas" und eine schön verstrahlte Version von Abbas "Happy New Year". Burchs eigene Songs, darunter das gehauchte "Holiday Dreaming" oder die trunkene Völlerei-Feier "Hard Candy Christmas", fallen dagegen ganz und gar nicht ab. Bleibt also zu hoffen, dass Molly Burch noch viele Festtage mit ambivalenter Gemütslage überstehen möge.
Preisabfragezeitpunkt:
11.12.2019, 03:02 Uhr
Ohne Gewähr
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2019-12-11 08:23:05Z
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